Ein Kapitalgeber ist naturgemäss besorgt, dass er seinen Kapitaleinsatz verlieren könnte. Gerade bei Start-ups oder unbesicherten Krediten ist diese Sorge auch nicht unberechtigt. Die Angst kann durch eine vorausschauende Planung minimiert werden. Dabei geht es nicht nur darum, dem Kapitalgeber Sand in die Augen zu streuen, sondern effektive Strategien zur Risikominderung zu entwickeln.
Der Begriff Risikomanagement ist häufig negativ besetzt und zielt oft einzig darauf ab, grössere Verluste bzw. existenzbedrohende Ereignisse zu ermitteln, um aus ihnen zu lernen und entsprechende Gegenmassnahmen einzuleiten. Das klingt auf den ersten Blick nicht besonders produktiv.
In der Finanzplanung kommen dabei häufig Szenarioanalysen zum Einsatz. Diese zeigen (oder sollten zeigen) einem Investor, dass man auch in einem «Worst Case» noch genügend Mittel zur Verfügung hat, um das Überleben des Unternehmens sicherzustellen. Auch helfen solche Szenarien dem Unternehmer selbst, frühzeitig Gegenmassnahmen einzuleiten und die Sensitivität gewisser Einflussfaktoren anhand eines realistischen Szenarios zu verstehen. In den meisten unserer Businesspläne kommen daher Szenarioanalysen zum Einsatz, wobei meistens verschiedene Umsatzszenarien durchgespielt werden, da bei der Schätzung der Einnahmen gewöhnlich die grösste Unsicherheit besteht.
In komplexeren Fällen kann auch ein Stresstesting durchgeführt werden. Gerade gegenüber Banken und anderen Fremdkapitalgebern, die einen fixen Zins erhalten und damit ein asymmetrisches Risiko tragen, kann mittels einer überzeugenden Analyse bzw. einem Stresstesting die nötige Sicherheit vermittelt werden, dass ihrem Kredit nur ein kleines Ausfallrisiko anhaftet. Sie sind dann eher bereit, weitere Kredite zu sprechen und diese zu besseren Konditionen anzubieten. Die Einsparungen daraus übertreffen die Kosten für die Analyse oft bereits nach kurzer Zeit – umso mehr, wenn diese Analyse kostengünstig erstellt werden kann, wie das bei uns der Fall ist.
In der Grafik ist beispielhaft eine Verteilung von Gewinnen bzw. Verlusten illustriert. Eine solche Verteilung kann mittels einer Simulation erstellt werden. Meistens kann bereits durch „Ausprobieren“, d.h. durch wahlweises Verändern der Inputfaktoren bestimmt werden, wie sich Änderungen auf interessante Zielvariablen auswirken – falls das Unternehmen bereits in einem integrierten Finanzmodell abgebildet ist.
Mit unserer Erfahrung im Risikomanagement, aber auch für die Optimierung von Unternehmensprozessen sehen wir den Begriff des Risikomanagements nicht nur aus der Sicht der Verlustbegrenzung, sondern auch als effektive Methode, um Kosten einzusparen und damit die Profitabilität zu steigern. Eine durchdachte Planung trägt bereits viel zu einem wirkungsvollen Risikomanagement bei.
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