Written by NA on September 27, 2019 in Businessplanung

Die Fragestellungen im Zusammenhang mit einer Deckungsbeitragsrechnung sind beispielsweise folgende:

  • Welche Produkte oder Dienstleistungen sind profitabel und welche nicht?
  • Wie tief kann der Preis sein, damit das Unternehmen noch rentabel beliebt?
  • Wieviel muss von einem Produkt abgesetzt werden, um einen Gewinn zu erzielen?

Wenn ein Unternehmen nur ein Produkt bzw. Dienstleistung anbietet, sind die Antworten trivial. Wenn aber mehrere unterschiedliche Produkte hegestellt oder verkauft werden, wird die Berechnung anspruchsvoll.

Kosten können sich nach «Beweglichkeit» unterscheiden: es gibt fixe und variable (direkte) Kosten.

Variable Kosten (VK) sind Stückkosten, d.h. sie ändern sich in Abhängigkeit von der Herstellungsmenge und dem Beschäftigungsgrad. Dabei muss diese Anhängigkeit nicht unbedingt proportional sein: sie können auch progressiv (VK steigen und fallen schneller als die Produktionsmenge) oder degressiv (VK steigen und fallen langsamer als die Produktionsmenge) sein. Variable Kosten können direkt einem Produkt bzw. einer Dienstleistung, aber auch einer Produkt- bzw. Servicegruppe, zugeordnet werden.

Beispiel:

  • Fremdleistungen: Freelancer, Reparaturkosten
  • Fertigungs- oder Leistungslöhne: Abschlussprämien, Provisionen, Akkordlöhne in der Produktion, Rohstoffe
  • Logistikkosten: Transport, Liefernebenkosten

Fixe Kosten (FK) sind Strukturkosten, d.h. sie sind von der Produktionsmenge unabhängig.

Beispiel:

Mietkosten, Energie- und Heizkosten des Büros, Gehälter und Gehaltsnebenkosten für fest angestellte Mitarbeiter, Leasingverträge, Abschreibungen usw.

Die fixen Kosten können auch auf verschiedenen Unternehmensstufen anfallen und können sich dadurch unterscheiden.

Beispiel:

  • Produktfixkosten: Fixe Kosten, welche einem Produkt (nicht einem Einzelstück, sondern einem Artikel) zugerechnet werden können. Z.B. Löhne der fest angestellten Mitarbeiter, welche dieses Produkt herstellen.
  • Produktgruppenfixkosten: Fixe Kosten, welche einer Produktgruppe zugeordnet werden können. Z.B. Löhne der fest angestellten Mitarbeiter im Verkaufszentrum.
  • Unternehmensfixkosten: Fixe Kosten, welche sich auf das ganze Unternehmen beziehen. Z.B. Löhne der Buchhaltungsabteilung oder der Geschäftsführung.

Ein weiterer wichtiger Begriff ist der Deckungsbeitrag.

Deckungsbeitrag = Umsatzerlöse – variable Kosten

Mit anderen Worten handelt es sich hier um einen Bruttogewinn. Mit einem Deckungsbeitrag kann die Absatzmenge ausgerechnet werden, um Ihre Kosten zu decken. Diese Schwelle wird auch Break-Even-Point genannt.

Die Deckungsbeiträge können pro Stück und für die gesamte Absatzmenge berechnet werden.

Diese einfache Formel ist nur im Ein-Produkt-Fall aussagekräftig. Wenn ein Unternehmen mehrere Produkte verkauft, muss ein mehrstufiges Verfahren verwendet werden.

Deckungsbeitragsrechnung ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Unternehmenssteuerung. Ein Deckungsbeitrag verrät Ihnen, ob ein Produkt seine Herstellungskosten einspielt und wieviel es zur Deckung der Fixkosten und idealerweise zum Betriebsgewinn beiträgt.

  1. Ist der Deckungsbeitrag eines Produktes zu klein oder gar negativ, wird aus der Rechnung sichtbar, an welchem Kostenblock das Problem liegt. In diesem Fall kann man entsprechende Gegenmassnahmen bis zur Entnahme aus der Angebotspalette vornehmen.
  2. Die Deckungsbeitragsberechnung hilft auch, die Preisuntergrenze eines Produkts zu bestimmen. Logischerweise sollte ein Produkt mehr einbringen als seine Herstellungskosten. Der Preis sollte höher liegen als die variablen und fixen Produktstückkosten (Deckungsbeitrag II/Absatzmenge), damit das Unternehmen einen Gewinn generieren kann.
  3. Wenn die Preisgestaltungsmöglichkeiten durch eine hohe Konkurrenz eingeschränkt sind, kann beispielsweise auch eine minimale Absatzmenge definiert werden.
  4. Die Deckungsbeitragsberechnung sagt zudem etwas darüber aus, auf welches Produkt bzw. auf welche Produktgruppe sich das Unternehmen fokussieren sollte. Wenn die Kapazitäten (Maschinen, Personal oder Lagerflächen) beschränkt sind, sollten Produkte mit grösseren Deckungsbeträgen ausgewählt werden.

Wichtig, dass aus strategischen Gründen es auch sinnvoll sein kann, Produkte oder Services anzubieten, die niedrigen Deckungsbeitrag haben. Das ist dann der Fall, wenn viele andere Produkte durch einen positiven Deckungsbeitrag gekennzeichnet sind.

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