Die Payback-Methode wird auch als Amortisationsrechnung, Payback – oder Pay-Off-Methode bezeichnet. Sie ist eine der beliebtesten Methoden in der Investitionsrechnung: über 90% der Schweizer Unternehmen verwenden dieses Verfahren [1]. Das Ziel ist, die Amortisations- bzw. Wiedergewinnungszeit eines Investitionsobjekts auszurechnen. Dabei ist ein Investitionsprojekt vorteilhaft, wenn seine Amortisationszeit geringer als ein vordefinierter Grenzwert ist.
Es gibt zwei Varianten, nach welchen die Berechnungen vorgenommen werden können: nach der statischen oder dynamischen Methode.
Statische Amortisationsrechnung
Die Amortisationszeit kann mit folgender Formel berechnet werden:
Dabei werden die Durchschnittswerte vom Jahresgewinn und den Abschreibungen betrachtet. Dieses Verfahren heisst Durchschnittsmethode und wird bei mehr oder weniger konstanten Gewinnen und linearen Abschreibungen genutzt. Leider können diese Bedingungen nicht immer erfüllt werden.
Deswegen gibt es eine weitere Methode der Payback-Analyse – die Kumulationsrechnung. Dabei werden die Einnahmenüberschüsse (Einzahlungen – Auszahlungen) zusammenaddiert, bis die Summe dem Investitionsbetrag (ursprünglicher Kapitaleinsatz) entspricht.
Dynamische Amortisationsrechnung
Das dynamische Verfahren ist ähnlich wie die Kumulationsrechnung. Dabei werden die Barwerte der jährlichen Einnahmenüberschüsse, d.h. auf die Gegenwart abgezinsten Werte, betrachtet. Da die Abzinsung zur Minderung der Summe der kumulierten Werte führt, ist die Amortisationszeit bei der dynamischen Methode immer grösser bzw. länger als bei der statischen.
Einschränkungen
Die Payback-Periode ist eine beliebte Kennzahl bei einer Investition. Damit kann nicht nur besser geplant, sondern auch das Investitionsrisiko besser eingeschätzt werden: Je länger die Amortisationszeit ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit von unvorhersehbaren Ereignissen und entsprechend grösser das Risiko eines Rückzahlungsausfalls.
Die Amortisationszeit alleine sagt noch nichts über die absolute oder relative Vorteilhaftigkeit eines Projektes aus, weil unterschiedliche Projekte mit Hilfe der Payback-Analyse kaum verglichen werden können. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Mit der Payback-Methode erhält man keine Informationen über die Rentabilität einer Investition.
- Die Höhe der Jahresabschreibungen hat einen bedeutenden Einfluss auf die Amortisationsdauer.
- Die weitere Projektentwicklung nach Ende der Amortisationszeit wird nicht berücksichtigt.
Deswegen werden in der Regel weitere Analysen durchgeführt. Die Amortisationszeit gilt meistens als ein ergänzendes Kriterium.
[1] • Staehelin, E. (1988): Investitionsentscheide in industriellen Unternehmungen, Grüsch
2 Comments
Philipp Stirnemann
Februar 25, 2021 @ 10:18
Hallo Mike
So pauschal lässt sich das nicht sagen. Es können verschiedenste Analysen auf Basis der finanziellen Planrechnungen durchgeführt werden. Manchmal steht die Profitabilität im Vordergrund, manchmal ist die Liquidität das Problem. Die Bestimmung der Pay-Back-Dauer ist vor allem dann sinnvoll, wenn das Kapital und die Liquidität im Vordergrund stehen. Beispielsweise gibt es Situationen, in denen Payouts mit den Investoren vereinbart werden (vertraglich fixierte Rückzahlungen der Finanzierungskredite oder des Übernahmepreises).
Eine Pay-Back Dauer ist auch einfach als Ergänzung anderes Kennzahlen sinnvoll, da jede Methode ihre Vor- und Nachteile aufweist. Nur eine Kombination verschiedenster Analysen gibt ein abgerundetes und vollständiges Bild der Investition.
Weitere Infos zu den finanziellen Planrechnungen und möglichen Analysen findest du hier: https://businessplan-pro.ch/planrechnungen/
Beste Grüsse,
Philipp Stirnemann
Mike
Februar 22, 2021 @ 15:51
Wir sind gerade an der Erstellung eines Businessplans (Fischzucht) und überlegen uns, ob die Position Pay-Back-Dauer in den BP aufgenommen werden soll. Was ist hier Usus?
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