11 Expertentipps zur Erstellung eines Businessplanes

Aus unserer langjährigen Erfahrung bei der Erstellung von Businessplänen hören wir immer wieder die gleichen Fragen. Egal, ob Sie einen Businessplan selbst erstellen oder zusammen mit einem Spezialisten arbeiten wollen, es lohnt sich, diese Antworten zuerst genau zu studieren. Sie ersparen sich dabei viele Probleme, die man hätte vermeiden können. Die Antworten sind nicht nur theoretischer oder akademischer Natur, sondern zeigen praxisnah und aus effektiven Rückmeldungen von Banken und Investoren, auf was es wirklich ankommt. Falls Sie weitere Fragen zum Thema haben, zögern Sie nicht, diese in der Kommentarsektion zu stellen.

Der Geschäftsplan oder Businessplan (aus dem Englischen «business plan») ist eine schriftliche Beschreibung des Geschäfts bzw. der Geschäftsentwicklung, die sowohl die Kernpunkte eines Unternehmenskonzepts als auch die prognostizierten Finanzzahlen umfasst. Ein Businessplan präsentiert somit Ihre Geschäftsidee, deren konkrete Umsetzung und die finanziellen Plandaten eines zukünftigen Zeitraums.

Bestandteile:

• Qualitativer Teil bzw. Unternehmenskonzept
• Quantitativer Teil bzw. Finanzplan
  • Annahmen zum Finanzplan
  • Finanzanalysen
  • Appendix mit Plandaten

Erfahrene Spezialisten brauchen für einen vereinfachten Businessplan15-20 Stunden. Bei komplexeren Projekten kann der Zeitaufwand leicht doppelt oder dreimal so hoch ausfallen. Unterschätzt wird häufig der Aufwand für Research und spezielle Analysen oder auch die interne und externe Kommunikation. Wenn Sie den Businessplan selbst erstellen, dauert es meistens deutlich länger und das Resultat befriedigt oft trotzdem nicht. Es ist nicht unüblich, dass zukünftige Unternehmer mit einem halbfertigen Businessplan auf uns zukommen, an dem sie bereits über 100 Stunden gearbeitet haben.

Es gibt keine fixen Regeln zur Struktur von Businessplänen. Aus diesem Grund kann Ihr Businessplan im Vergleich zu einem anderen deutlich anderes aussehen. Aus unserer Erfahrung heraus gelten jedoch einige ungeschriebene Regeln:

• Umfang: von 12 bis 35 Seiten je nach Grösse des Projekts und Investitionssumme
• Struktur: Aufsplittung zwischen dem Unternehmenskonzept und Finanzplan
• Aussehen: Übersichtlichkeit und Konsistenz

Untenstehend finden Sie ein Beispiel eines Businessplans. Sie können sich davon eine Vorstellung machen, wie ein professionell erstellter Businessplan aussehen könnte.

Im Internet finden sich viele Businessplan-Templates. Wir empfehlen diese Templates generell nicht. Wenn ungeübte Businessplan-Ersteller mit irgendwelchen Templates arbeiten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Ergebnis nicht zu gebrauchen ist. Wir erhalten dann oft solche Templates, die angeblich zu 80% fertig ausgefüllt sind mit der Bitte, den Businessplan noch schnell zu finalisieren.

Ein guter Businessplan muss nicht unbedingt eine hohe Anzahl Seiten beinhalten. Wichtiger ist, den Fokus richtig zu legen und zwar so, dass die Ziele gemäss dem Zweck möglichst genau getroffen werden. Je nach Zweck wird der Businessplan kürzer oder umfangreicher ausfallen. Im Extremfall kann ein One-Pager erstellt werden. In der Praxis sehen wir simple Businesspläne bis maximal 15 Seiten (z.B. für Miete von Gewerbeflächen). Komplexe, individuelle Businesspläne reichen von 20 bis 30 Seiten (plus Anhänge). Ab und zu sehen wir Businesspläne, die einiges länger sind (30-80 Seiten). In den meisten Fällen sind diese jedoch so lange, weil die Verfasser es nicht geschafft haben, auf das Wesentliche zu fokussieren und nur in den wenigsten Fällen ist eine solche Länge wirklich optimal.

Die Erstellung eines umfangreichen Businessplanes erfordert ein solides Wissen im Bereich Finanzplanung und Erfahrung im Erstellen von Businessplänen. Deswegen ergibt es häufig Sinn, eigene Zeit und Nerven zu sparen und sich an professionelle Anbieter von Businessplänen zu wenden.

Aus unserer Erfahrung lässt sich grosso Modo sagen, dass eine unerfahrene Person im qualitativen Bereich mit den Beschreibungen des Business einen gewissen Beitrag leisten kann.

Bedeutendere Probleme beobachten wir jeweils beim Finanzplan. 99% der an uns herangetragenen, bereits erstellten Finanzpläne müssen wir komplett neu erstellen oder können daraus allenfalls gewisse Inputdaten entnehmen. Diese Zeit können Sie sich getrost sparen.

Die Kosten stehen dabei im direkten Zusammenhang mit dem Umfang des Inhalts und der Designtiefe. Für weniger umfangreiche Projekte (bspw. bei einer Bewerbung für Geschäftsräumlichkeiten oder kleine Finanzierungssummen) variiert der Preis zwischen CHF 1’500 und CHF 2’000 (exkl. MwSt).

Für komplexe Businesspläne (inkl. individueller Grafik) startet der Preis ab CHF 2’700. Sehr umfangreiche Businesspläne mit aufwändiger grafischer Überarbeitung können manchmal CHF 6’000 überschreiten.

Wir erhalten des Öfteren teilweise fertiggestellte Businesspläne mit der Bitte, diese fertigzustellen. Zuerst die gute Nachricht: Ja, es ist möglich, bestehende Businesspläne von uns finalisieren zu lassen – und wir tun das auch ziemlich häufig. Nun die schlechte Nachricht: Die 80% sind meistens eher 20% und die noch zu erledigende Arbeit wird von den Kunden meistens stark unterschätzt. Man darf zudem die Zeit nicht vergessen, die eine Person braucht, die bestehenden Teile zu lesen und dann diese als Basis für die zukünftigen Arbeiten zu analysieren und zu strukturieren.

In solchen Situationen hat sich folgendes Vorgehen bewährt: Wir analysieren den bestehenden Businessplan und geben Tipps, wie Sie selbst den Businessplan finalisieren können. Für eine solche Gap-Analyse benötigen wir ca. 3-4 Stunden Aufwand. Alternativ können wir Ihnen auch konkrete Vorschläge machen, welche Teile wir für Sie erledigen können und mit welchen Kosten Sie zu rechnen haben.

Diese Frage lässt sich nicht generell beantworten. Es gibt sicher Situationen, in denen ein OnePager angemessen ist. Aus unserer Erfahrung ist diese Form jedoch eher selten und daher meistens nicht zu empfehlen, da der Informationsgehalt sehr limitiert ist. Auch von überlangen Businessplänen würden wir tendenziell abraten – ein Leser wird durch zu viele Details oft auch abgeschreckt.

Oft wird explizit eine Marktanalyse verlangt. Man darf jedoch nicht vergessen, dass von einer Marktanalyse, die im Rahmen eines Businessplanes erstellt wird, keine komplett neuen Ergebnisse erwartet werden können. Eine fundierte, auf Primärdaten basierende Marktanalyse braucht viel Zeit und ist im Prinzip ein Projekt für sich alleine. Marktanalysen, die als Teil eines Businessplanes durchgeführt werden, fassen meist bereits bekannte Tatsachen zusammen und stellen diese in der für den Businessplan passenden Form dar (z.B. als Info für den Investor).

Überdies ist eine quantitative Marktanalyse für die meisten Produkte/Services von Start-ups sowieso sinnlos. Häufig hören wir von unseren Kunden beispielsweise Folgendes: „Der gesamte Markt ist CHF 800 Millionen gross. Wenn wir davon nur 1% holen würden, hätten wir einen Umsatz von CHF 8 Millionen. Solche Top-Down Analysen sind erfahrungsgemäss für Start-up und kleine Unternehmen vollkommen sinnlos. Uns ist kein einziger Fall bekannt, bei dem eine solche Analyse nur annähernd gestimmt hat.

Eine qualitative Marktanalyse im Sinne einer Trendanalyse oder generellen Marktübersichten kann jedoch durchaus sinnvoll sein.

Zu Konkurrenzanalyse kann im Prinzip Ähnliches gesagt werden wie zur Marktanalyse (siehe oben), allerdings kommt es hier sehr stark auf die konkrete Situation drauf an. Eine Konkurrenzanalyse kann Sinn ergeben, insbesondere dann, wenn die Konkurrenten – inkl. ihren Stärken und Schwächen – bereits bekannt sind. Das eigene Produkt/Service lässt sich dann einordnen. Die Konkurrenten können folglich als Referenzpunkte bei der Positionierung der eigenen Produkte/Services dienen. Eine fundierte Konkurrenzanalyse ist jedoch zeitlich auch ziemlich aufwändig und wird daher im Rahmen eines Businessplans häufig stark verkürzt.